In Schleswig-Holstein sind derzeit mehr als 600 Menschen vermisst. Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein gab bekannt, dass zum Stichtag 1. Mai 361 aktive Vermisstenmeldungen vorlagen. Unter den Vermissten befanden sich 146 Jugendliche unter 18 Jahren und 43 Kinder unter 14 Jahren. Zusätzlich zu diesen verschwundenen Personen gibt es 263 Langzeitvermisste, von denen 64 Jugendliche unter 18 Jahren und 33 Kinder unter 14 Jahren sind.
Das Bundeskriminalamt meldete, dass in Deutschland insgesamt ungefähr 1800 ungeklärte Fälle vermisster Kinder registriert wurden. Über zwei Drittel dieser Kinder sind unbegleitete Flüchtlinge, Dauerausreißer oder wurden ihren Sorgeberechtigten entzogen. Trotz vieler Vermisstenmeldungen täglich ist die Zahl der Kinder, deren Verbleib auch nach längerer Zeit ungelöst bleibt, sehr gering, so das BKA.
Ein Großteil der vermissten Personen wird innerhalb weniger Stunden nach der Meldung gefunden. Die Erfahrung zeigt, dass über die Hälfte der Fälle innerhalb der ersten Woche aufgeklärt werden. Selbst wenn eine Person länger als drei Monate verschwunden ist, werden die Ermittlungen nicht eingestellt, bis der Fall geklärt ist. Das Landeskriminalamt empfiehlt Eltern, bei einem vermissten Kind eine Anzeige bei der Polizei aufzugeben, um notwendige Maßnahmen zeitnah einzuleiten.
Laut dem LKA stehen die Gründe für das Verschwinden von Personen selten im Zusammenhang mit einer Straftat, sondern sind vielfältig. Kinder können sich beim Spielen verirren, Jugendliche bei Problemen weglaufen. Dennoch betont das LKA, dass auch scheinbar harmlose Gründe für das Verschwinden ein ernstes Hintergrund haben könnten, daher ist schnelles und genaues Handeln der Polizei erforderlich.