Die Anzahl der Ganztagsschulen in Baden-Württemberg ist in den letzten sieben Jahren um zehn Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung hat scharfe Kritik von der Opposition hervorgerufen. Die grün-schwarze Landesregierung plant zwar mittelfristig den Ganztagesbetrieb an über 150 Grundschulen in sozialen Brennpunkten auszubauen, insgesamt sind die entsprechenden Angebote jedoch seit 2016 rückläufig, wie aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine SPD-Landtagsanfrage hervorgeht.
Im Jahr 2016 gab es knapp 2.200 Ganztagsschulen in Baden-Württemberg. 2023 waren es laut Kultusministerium nur noch 2.000 Schulen mit Ganztagsbetrieb, was einem Rückgang um fast zehn Prozent entspricht. Dieser Rückgang fällt zusammen mit der Regierungszeit von Grünen und CDU.
Obwohl es an Grundschulen in dieser Zeit einen leichten Anstieg von 570 auf 634 Ganztagesangebote gab, gibt es von der Opposition scharfe Kritik. Die SPD-Schulexpertin Katrin Steinhülb-Joos bezeichnete es als fatales Signal, dass die Gesamtzahl der Ganztagsschulen in den letzten Jahren abgenommen hat. Ganztagsschulen werden als entscheidender Faktor für mehr Bildungsgerechtigkeit angesehen, daher fordert die Opposition entschlossenes Handeln von der Landesregierung.