In diesem Jahr verzeichnet der Landkreis Weilheim-Schongau mit fast 60 nistenden Storchenpaaren einen Rekord. Laut Wolfgang Bechtel, dem Weißstorch-Beauftragten des LBV, wurden 58 Horstpaare registriert, was einen Anstieg um fünf im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Zudem wurde ein weiteres Storchennest in Wessobrunn gemeldet, dessen Brutaktivität noch überprüft werden muss. Die genaue Anzahl der Jungtiere wird erst im Juli bekannt sein.
Raisting führt mit 29 Nestern die Liste der nistenden Paare an und bleibt die größte Weißstorchenkolonie in Südbayern. Trotz unterschiedlicher Meinungen in der Bevölkerung über die Anwesenheit der Störche haben die Tiere in Raisting an verschiedenen Standorten erfolgreich genistet. In Polling zeigt sich ebenfalls eine stabile Storchenkolonie mit zehn Nestern, obwohl es dort zeitweise zu Konflikten zwischen den Alteingesessenen und Neuankömmlingen kam.
Neben Raisting und Polling haben sich in diesem Jahr auch in Schongau, Obereglfing und Oderding neue Storchenkolonien etabliert. Insgesamt gibt es Nistpaare in 19 Ortschaften des Landkreises. Die steigende Anzahl von Horstpaaren im Landkreis ist Teil eines bayernweiten Trends, der einen kontinuierlichen Anstieg in den letzten Jahren zeigt.
Die Erfahrung von Bechtel deutet darauf hin, dass pro Nest in etwa zwei Jungstörche überleben und etwa 120 Jungstörche im Landkreis flügge werden könnten. Der Erfolg der Brut hängt hauptsächlich vom Wetter ab, wobei langanhaltende Kälte und Regen die größten Gefahren für die Jungvögel darstellen. Bechtel plant für den 8. Juni eine Storchenführung in Raisting, bei der Besucher die Jungen beobachten können, wie sie mit Wasser versorgt werden.