Mais ist eine äußerst robuste Pflanze, die sich an verschiedene Standortbedingungen anpassen kann. Eine kürzlich durchgeführte internationale Studie unter der Leitung der Universität Bonn hat gezeigt, dass das Wurzelsystem von entscheidender Bedeutung ist, um Maispflanzen trockenheitsresistenter zu machen. Über 9.000 Mais- und 170 Teosinte-Sorten wurden analysiert, wobei festgestellt wurde, dass sich die Wurzeln je nach Trockenheit des Standorts, für den die Sorte gezüchtet wurde, stark unterscheiden.
Die Forschenden konnten ein Gen identifizieren, das bei der Anpassung des Wurzelsystems an trockenere Bedingungen eine Rolle spielt. Dieses Gen könnte möglicherweise der Schlüssel zur Entwicklung von Mais-Sorten sein, die besser mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen können. Die Ergebnisse der Studie wurden in der angesehenen Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht.
Durch die Untersuchung von Erbanlagen konnten die Wissenschaftler mehr als 160 Kandidatengene identifizieren, die für die Bildung von sogenannten Seminalwurzeln verantwortlich sind. Ein bestimmtes Gen, ZmHb77 genannt, wurde genauer analysiert und gezeigt, dass Pflanzen mit diesem Gen mehr Seminal- und weniger Seitenwurzeln bilden. Das Ausschalten dieses Gens führte dazu, dass die Pflanzen Dürreperioden deutlich besser überstehen konnten.
Die erfolgreiche internationale Zusammenarbeit von Forschern aus 20 verschiedenen Arbeitsgruppen, darunter auch mit chinesischen und US-amerikanischen Partnern, war ein wesentlicher Bestandteil dieser Studie. Die diversen Untersuchungen und Analysen trugen dazu bei, die genetischen Grundlagen für die Entwicklung von trockenheitsresistentem Mais besser zu verstehen und könnten entscheidend sein, um zukünftige Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu bewältigen.