Nacktschnecken sind momentan eine echte Plage für professionelle Gemüsebauern, Selbstversorger und Hobbygärtner. Diese kleinen, braunen Tiere haben einen ausgeprägten Heißhunger auf junge Pflanzen von Blumen, Gemüse und Salat, was zu Unmut bei denjenigen führt, die ihre Pflanzen hegen und pflegen.
Die aktuell sehr feuchten Böden begünstigen die starke Vermehrung der Nacktschnecken, da sie Feuchtigkeit lieben. Seit dem vergangenen Spätsommer herrscht bereits anhaltende Feuchtigkeit, was die Situation begünstigt. Ein weiterer Faktor für die vermehrte Population ist der Mangel an natürlichen Feinden wie Vögel, Igel und Frösche. Dies führt dazu, dass die Schnecken sich unkontrolliert vermehren und eine echte Bedrohung für die Pflanzen darstellen.
Biologen erklären, dass Nacktschnecken Zwitter sind, was bedeutet, dass sie zunächst als Männchen agieren und sich dann zu weiblichen Tieren entwickeln, die eine große Anzahl von Eiern legen können. Eine einzige Schnecke kann zwischen 100 und 300 Eier im Erdreich ablegen. Obwohl Schnecken im Ökosystem eine wichtige Rolle als Zersetzer spielen, sind sie aufgrund ihrer Überpopulation zu einer Gefahr für junge Gemüsepflanzen geworden.
Um die Schneckenplage in Schach zu halten, ergreifen professionelle Gärtner wie Frank Tammer verschiedene Maßnahmen. Durch das Einsammeln und Aussetzen der Schnecken in großer Entfernung vom Garten versuchen sie, die Tiere von den Pflanzen fernzuhalten. Zudem werden Methoden wie das Verstecken unter Brettern, die Verwendung von Schneckenhütchen oder das Anlegen von Hindernissen um die Pflanzen herum eingesetzt, um die Schnecken abzuhalten. Eine streng biologische Gärtnerei erfordert kreative Lösungen, um die Schnecken auf umweltfreundliche Weise zu bekämpfen.
Für den Fall, dass keine natürlichen Methoden wirken, gibt es auch chemische Bekämpfungsmittel wie Schneckenkorn, das Eisen-III-Phosphat als Wirkstoff enthält und auch im biologischen Landbau zugelassen ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass chemische Mittel nicht nur die Nacktschnecken, sondern auch andere Schneckenarten töten können, was Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem haben kann. Daher ist es ratsam, zunächst auf natürliche Methoden zurückzugreifen und chemische Mittel als letztes Mittel in Betracht zu ziehen.