Die finanzpolitische Lage in den deutschen Kommunen gibt Anlass zur wachsenden Sorge. Laut einer aktuellen Erhebung im Auftrag der staatlichen Förderbank KfW bezeichnen 34 Prozent der befragten Städte, Gemeinden und Landkreise ihre Finanzsituation als „mangelhaft“. Dies stellt eine Verschlechterung im Vergleich zur vorherigen Untersuchung dar, bei der nur 28 Prozent diese Einschätzung teilten. Lediglich 17 Prozent der Kommunen halten ihre Finanzlage für „sehr gut“ oder „gut“, im Vergleich zu 23 Prozent zuvor.
Die Herausforderungen, denen die Kommunen gegenüberstehen, sind vielfältig. Steigende Personalkosten, höhere Energiekosten und zunehmende Anforderungen im Bereich des Klimaschutzes belasten die Finanzen zusätzlich. Die Ergebnisse der Erhebung zeigen eine pessimistische Grundstimmung in Bezug auf die künftige Finanzlage. Neun von zehn Kommunen erwarten in den nächsten fünf Jahren eine negative Entwicklung.
Besonders alarmierend ist der wachsende Investitionsstau, der alle Bereiche der Infrastruktur betrifft, von Straßen über Schulen bis hin zu Verwaltungsgebäuden. Der Rückstand bei den erforderlichen Investitionen zur Modernisierung der Infrastruktur beläuft sich mittlerweile auf über 186 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen die zunehmende Finanznot, mit der die Kommunen konfrontiert sind und die dringenden Handlungsbedarf aufzeigt.