Die wirtschaftliche Lage in Thüringen zeigt Anzeichen einer leichten Verbesserung, da die konjunkturelle Talfahrt vorerst gestoppt ist und Unternehmen optimistischer in die Zukunft blicken. Trotz dieser positiven Entwicklung warnen Experten jedoch davor, zu früh aufzuatmen. Laut den jüngsten Konjunkturberichten der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Thüringen ist noch keine grundlegende Trendwende in Sicht.
Eine Umfrage der IHK Erfurt ergab, dass knapp jedes dritte Unternehmen mit einer schlechteren Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten rechnet, im Vergleich zu jedem Zweiten zu Beginn des Jahres. Obwohl die Kammern in Ost- und Südthüringen ebenfalls einen Rückgang der pessimistischen Einschätzungen verzeichneten, bleibt die Investitionsbereitschaft besorgniserregend. Im Frühjahr 2023 planten noch 20 Prozent der Unternehmen höhere Investitionen, während es in diesem Jahr nur noch elf Prozent sind.
Besonders besorgniserregend ist die sinkende Investitionsbereitschaft der Unternehmen, die auf eine potenziell schwierigere wirtschaftliche Situation hindeutet. Die meisten Unternehmen planen, trotz der Herausforderungen, ihr Personal zu halten. Allerdings deutet die schrumpfende Aufnahmefähigkeit darauf hin, dass es für Arbeitsuchende schwieriger wird, neue Stellen zu finden. In vielen Regionen in Thüringen ist mit einem möglichen weiteren Rückgang der Beschäftigung zu rechnen.