Die deutsche Medizintechnik-Industrie verzeichnete im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 5,1 Prozent auf insgesamt 40,4 Milliarden Euro, vor allem durch ein starkes Exportgeschäft. Mehr als zwei Drittel des Branchenumsatzes werden mittlerweile im Ausland erzielt, wobei die Nachfrage aus anderen EU-Ländern um zehn Prozent gestiegen ist. Trotz des positiven Ausblicks auf das internationale Geschäft prognostiziert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) 2024 einen Insolvenzrekord in deutschen Kliniken sowie Pflegeeinrichtungen.
Die Bedingungen für das Inlandsgeschäft der Medizintechnik-Branche bleiben schwierig, da im vergangenen Jahr nur ein nominales Wachstum von drei Prozent verzeichnet wurde. Laut dem Verbandsvorstand Martin Leonhard werden die Rahmenbedingungen immer kritischer. Die Bürokratie hat durch die neue europäische Medizinprodukteverordnung zugenommen, was zu hohen Kosten und der Bindung von Personalkapazitäten führt. Die geplante Beschränkung von Hochleistungswerkstoffen auf Basis von PFAS bereitet der Branche ebenfalls Sorgen, da dies viele Medizinprodukte vom Markt nehmen könnte.
Trotz dieser Herausforderungen beschäftigt die Medizintechnik-Branche in Deutschland rund 265.000 Menschen. Der Großteil der Betriebe sind kleine oder mittelständische Unternehmen mit höchstens 250 Beschäftigten. Der Weltmarkt für Medizintechnik wird laut Frost & Sullivan bis 2027 jährlich um fünf Prozent wachsen, wobei das internationale Geschäft weiterhin eine entscheidende Rolle spielen wird. Die Branche steht jedoch vor zahlreichen Hürden, die ihre zukünftige Entwicklung beeinflussen könnten.
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