Phytopharmaka sind Heilpflanzen, die bei verschiedenen Beschwerden helfen können. Die Wirkung dieser pflanzlichen Arzneimittel basiert oft auf einer Kombination verschiedener Inhaltsstoffe, anstatt nur einem einzelnen Stoff zugeschrieben zu werden. Beispielsweise enthält der Milchsaft des Schlafmohns das Schmerzmittel Morphin, das gezielt zur Schmerzlinderung eingesetzt werden kann.
In der Apotheke werden pflanzliche Extrakte als Phytopharmaka in Form von Kapseln angeboten, da das Zusammenspiel der unterschiedlichen Inhaltsstoffe für die gewünschte Wirkung entscheidend ist. Diese Phytopharmaka sind gut erforscht und unterscheiden sich von Homöopathika, da aufgrund der Vielzahl der Inhaltsstoffe eine Wirkung erwartet werden kann.
Verschiedene Heilpflanzen werden zu Arzneimitteln verarbeitet, die nachweislich wirksam sind, wie der rote Weinlaubextrakt bei Venenleiden. Die Flavonoide in den roten Blättern schützen die Barriere in den Blutgefäßen und wirken entzündungshemmend. Ebenso ist Ingwer als Präparat gegen Reiseübelkeit bekannt, da Inhaltsstoffe wie Gingerol an Serotoninrezeptoren im Darm andocken und die Übelkeit hemmen.
Weitere Beispiele sind Myrrhe, die bei Darmentzündungen beruhigend wirkt, und Thymian, dessen ätherische Öle schleimlösend und entzündungshemmend sind. Der Weissdornextrakt wird bei Herzerkrankungen eingesetzt und kann die Schlagkraft des Herzens steigern sowie die Herzkranzgefäße entspannen. Klinische Studien sind wichtig, um die Wirkung pflanzlicher Arzneimittel sauber zu belegen und weiter zu erforschen.