Der Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel im vergangenen Jahr hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Anzahl der antisemitischen Vorfälle in Berlin, die von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) erfasst wurden. Laut RIAS stieg die Anzahl solcher Vorfälle auf einen Höchststand von insgesamt 1270. Dies bedeutete einen Anstieg um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und markierte die höchste jemals registrierte Zahl in einem Jahr.
Insbesondere wurde festgestellt, dass antisemitische Beschimpfungen im Internet, reale Drohungen, Übergriffe und Angriffe zugenommen haben. Die Ereignisse erreichten nach dem 7. Oktober 2023 einen Wendepunkt, wobei antisemitische Tendenzen in Berlin deutlich präsenter wurden. Vor diesem Datum verzeichneten die drei Monate bis zum Jahresende einen sprunghaften Anstieg von gemeldeten Vorfällen, wobei der durchschnittliche wöchentliche Wert von etwas über zwei auf 14 Vorfälle pro Woche anstieg.
Jüdisches Leben im öffentlichen Raum wurde nach dem 7. Oktober noch stärker eingeschränkt, und der antisemitische Sprachgebrauch im Internet nahm eine „enthemmtere“ Form an. Dies verdeutlicht eine Verschärfung und Verfestigung bereits bestehender Formen von Antisemitismus in der Region. Diese alarmierende Zunahme der antisemitischen Vorfälle erfordert eine gründliche Analyse und entschlossene Maßnahmen, um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken.