Der ehemalige katholische Pfarrer, der von 2018 bis 2022 in der Gemeinde Kalbach tätig war, steht unter Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Die Anklage umfasst sexuellen Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt sowie das Verbreiten, Herstellen und Besitzen von Kinder- und Jugendpornografie. Trotz der Anklageerhebung Ende Dezember 2023 ist der Beginn des Prozesses bisher nicht festgelegt worden.
Laut Patrick Krug, dem Pressesprecher des Landgerichts Fulda, wird eine zusätzliche Beweiserhebung benötigt, darunter Gutachten von Sachverständigen, bevor über die Eröffnung des Verfahrens und die Festlegung eines Prozesstermins entschieden wird. Obwohl der Angeklagte sich nicht in Haft befindet, muss das Verfahren gemäß dem Beschleunigungsgrundsatz zügig eröffnet werden.
Bereits im Dezember wurde angekündigt, dass Teile der Verhandlung möglicherweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden könnten. Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, zwischen Februar und Juli 2022 gezielt Kinder und Jugendliche auf einer Chatplattform im Internet kontaktiert und sie zur Darbietung kinderpornografischer Inhalte vor der Webcam angeleitet zu haben. Darüber hinaus soll er heimlich Aufnahmen der Übertragungen angefertigt und auf seinem Computer gespeichert haben. Insgesamt werden ihm 71 Einzeltaten zur Last gelegt, die nach einem Hinweis aus den USA zur Durchsuchung seines Pfarrhauses im Juli 2022 und den Ermittlungen der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität führten.