Die Berichterstattung von Oliver Schmetz und Marlon Gego über den Missbrauch im Bistum Aachen wurde als einer von drei Beiträgen in der Kategorie „Lokales“ für den „Stern“-Preis nominiert. Der „Gruner + Jahr“-Verlag, in dem das Magazin „Stern“ erscheint, gab diese Nominierung bekannt. Die Entscheidung über den Gewinner wird bei der Preisverleihung am 12. Juni in Hamburg getroffen. In ihren Berichten enthüllten Schmetz und Gego die Namen von fast 20 Priestern aus dem Bistum Aachen, die des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen beschuldigt werden.
Die Berichte lösten Bestürzung in den betroffenen Gemeinden aus, und Bischof Helmut Dieser veröffentlichte erstmals als deutscher Bischof eine Liste mit 53 Namen von mutmaßlichen Missbrauchstätern, die im Dienst des Bistums Aachen standen. Anfang letzter Woche wurden die ersten drei Klagen von Missbrauchsopfern gegen das Bistum am Landgericht Aachen verhandelt. Neben den Berichten von Schmetz und Gego sind auch Beiträge des „Hamburger Abendblatts“ und der „Südwest Presse“ für den „Stern“-Preis nominiert.
Die Zeitungsbeiträge haben sich gegen die Konkurrenz von anderen namhaften Medien durchgesetzt, darunter die „Süddeutsche Zeitung“ und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Der „Stern“-Preis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für Journalisten im deutschsprachigen Raum und war nach dem früheren „Stern“-Herausgeber und -Chefredakteur Henri Nannen benannt. Oliver Schmetz erhielt bereits 2019 den „Nannen-Preis“ zusammen mit seinem Kollegen Stephan Mohne, während Marlon Gego im Jahr 2007 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet wurde.