Die Bergkirchweih in Erlangen ist als älteste Bierfest der Welt bekannt. Im Vergleich zum Münchner Oktoberfest, das erst 1810 ins Leben gerufen wurde, existiert die Bergkirchweih bereits seit 1755. Der Ursprung des Volksfestes liegt in der Entscheidung der Stadträte von Erlangen, den Pfingstmarkt auf den Burgberg zu verlegen. Diese Verlegung führte zur Gründung der Bergkirchweih, die aus dem traditionsreichen „Vogelschießen“ entstand. Später wurde das Fest zu einem Pfingstmarkt und schließlich auf Drängen der Kirchenväter zur Kirchweih, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Obwohl der Name „Bergkirchweih“ keinen Berg oder eine Kirchweihe darstellt, ist das Fest auf dem Hügel nur etwa 50 bis 60 Meter über der Stadt gelegen.
Jedes Jahr wird die Bergkirchweih mit dem traditionellen Anstich des ersten Fasses durch den Erlanger Oberbürgermeister am Donnerstag vor Pfingsten eröffnet. Dieser Brauch markiert den Beginn der 5. Jahreszeit und lockt jährlich etwa eine Million Besucher an. Das Fest bietet neben fränkischen Spezialitäten und Bier aus Live-Musik auch Fahrgeschäfte, Schießbuden und Karussells. Das Ende der Bergkirchweih wird ritualisiert mit dem Bierbegräbnis gefeiert, bei dem Festwirte und Helfer ein letztes Fass Festbier durch die Menge tragen, um es symbolisch zu begraben. Die Besucher verabschieden sich von der Bergkirchweih unter mit Lampions geschmückten Kastanienbäumen, winkend mit weißen Taschentüchern zum Lied „Lili Marleen“.