Ein reibungsloser Termin beim Bürgeramt ist offenbar ein Wunschtraum in vielen deutschen Städten. Die Unterschiede bei den zuständigen Behörden sind enorm, wie aus Online-Bewertungen hervorgeht. Das Ruhrgebiet hat dabei die Nase vorn, insbesondere die Stadt Bochum, die als Gewinner mit den besten Bewertungen hervorgeht. Bochum hat damit Bielefeld vom Spitzenplatz verdrängt und belegt erstmals den ersten Platz im Behörden-Ranking des Verbraucherschutzvereins Berlin/Brandenburg.
Durchschnittlich bewerten die Bochumer die fünf Bürgerämter der Stadt mit 4,16 Sternen. Nur fünf weitere Städte erhielten ebenfalls eine Bewertung von mindestens vier von fünf Sternen: Bielefeld, Augsburg, Freiburg, Berlin und Kassel. Im Gegensatz dazu konnten fünf Städte im Ranking nicht einmal drei Sterne erreichen und belegen damit die hintersten Plätze.
Die Vorsitzende des VSVBB, Angelika Menze, betont, dass deutschlandweit nach wie vor große Unterschiede in Bezug auf die Zufriedenheit mit den Behörden bestehen. Besonders positiv stechen die Ämter in Bochum hervor, die kontinuierlich zu den besten zählten und nun erstmals den Spitzenplatz einnehmen. Im Gegensatz dazu landet Mönchengladbach zum sechsten Mal in Folge auf dem letzten Platz, aufgrund von Beschwerden über unfreundliches Personal, schlechte Kommunikation und defekte Technik.
Neben Bürgerämtern wurden auch andere Behörden analysiert, wobei klare Gewinner und Verlierer festgestellt wurden. Im Sonderranking der schlechtesten Behörden sichert sich das Bürgerbüro Plieningen in Stuttgart den ersten Platz als am negativsten bewertete Behörde Deutschlands. Auf der anderen Seite wird die Bezirksgeschäftsstelle West in Braunschweig bereits zum sechsten Mal in Folge als Deutschlands bestbewertete Behörde ausgezeichnet.
Laut Menze können eine schlechte Online-Reputation für Behörden existenzbedrohend sein. Allerdings zeigen nur wenige Städte Interesse an der Außenwahrnehmung ihrer Behörden aufgrund des fehlenden Wettbewerbsdrucks.