Hof

Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben: Lesung mit viel Witz und Selbstironie

Ewald Frie entführte die Zuhörer der Lit.Eifel Lesung in die Welt der 50er-Jahre, als er humorvoll über seine Kindheit auf dem Bauernhof berichtete. Als eines von elf Geschwistern auf einem Hof in Nottuln aufgewachsen, schilderte er in seinem Buch „Ein Hof und elf Geschwister – Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben“ die Veränderungen in der Landwirtschaft mit Witz und Selbstironie. Die Lesung wurde von Gisela Steinhauer vom WDR-Hörfunk moderiert und sorgte mit Anekdoten wie dem Zuchtbullen „Wolke zwei“ für viele Lacher.

Frie lenkte den Blick auf soziale Veränderungen in der Landwirtschaft, die bis in die 1960er-Jahre die Gemeinschaft prägten. Die Industrialisierung führte zu einem Ansehensverlust der Bauern und ihren Familien, die bis dahin oft unter sich blieben. Religiöse Rituale spielten eine große Rolle, während persönliche Entfaltungsmöglichkeiten und Freizeit rar waren. Fries Geschwister strebten zunehmend nach Zugehörigkeit zur Dorfgemeinschaft.

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Trotz seiner Herkunft als Professor für Neuere Geschichte in Tübingen reflektierte Frie sein Anderssein im bäuerlichen Umfeld und den Verlust traditioneller Fähigkeiten in der Landwirtschaft. Sein Vater kämpfte mit dem gesellschaftlichen Wandel und sorgte sich sogar um die Geschlechtertrennung bei seiner Beerdigung. Frie erhielt für sein Buch den Deutschen Sachbuchpreis 2023, was bei Margareta Ritter, der Vorsitzenden des Lit.Eifel-Vereins, auf Begeisterung stieß. Die rund 170 Zuhörer der Lesung genossen die Einblicke in eine vergangene bäuerliche Welt, die dank Fries lebendiger Darstellung wieder auflebte.

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