Am Dienstag um 9:00 Uhr begann vor dem Landgericht Kassel der Prozess gegen einen 21-jährigen Mann, der beschuldigt wird, eine 14-jährige Schülerin in Bad Emstal getötet zu haben. Ihm werden Mord und Störung der Totenruhe vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass der Tatverdächtige das Mädchen erwürgt hat, um sexuelle Befriedigung zu erlangen. Anschließend soll er den Leichnam in einer sexuell motivierten Weise berührt haben, wobei er Teile davon mit seinem eigenen Mobiltelefon filmte.
Die Leiche des Mädchens wurde am 28. September letzten Jahres am Rande eines Feldwegs in der Nähe von Kassel entdeckt. Sie war seit dem Vorabend als vermisst gemeldet worden. Der Verdächtige wurde nur einen Tag nach dem Fund des Mädchens wegen des dringenden Verdachts des Mordes verhaftet. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurde unter anderem das Mobiltelefon des Opfers gefunden.
Bei den weiteren Ermittlungen erhärteten Beweise den Verdacht gegen den deutschen Staatsangehörigen. Besonders belastend sind zwei Videodateien, die auf seinen Mobiltelefonen gefunden wurden und den Leichnam der Getöteten in einer beunruhigenden Situation zeigen. Aufgrund seines damaligen Alters von 20 Jahren fällt der Fall in die Zuständigkeit der 1. Großen Jugendkammer des Landgerichts Kassel. Weitere Verhandlungstermine sind für den 27. und 29. Mai angesetzt, und für Dienstag sind elf Zeugen, zwei Nebenkläger und ein Sachverständiger vorgeladen.