Ein kürzliches Urteil des Bundesgerichtshofs hat die Apothekenbranche in Aufregung versetzt, da es einen Teil ihres Einkommens bedroht. Die Apothekendichte in Deutschland liegt bereits deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, angefeuert durch den zunehmenden Wettbewerb durch Online-Apotheken und den bestehenden Fachkräftemangel. Das neue Urteil in Bezug auf Skonti, die Apotheken gewährt werden, wenn sie Medikamente von Großhändlern abnehmen, hat die Gewinnerwartungen der Apotheken eingeschränkt.
Im Kern des Urteils vom 8. Februar steht die Feststellung, dass Skonti nach der Arzneimittelverordnung unzulässig sind, wenn sie zu einer Unterschreitung des festgelegten Großhandelszuschlags führen. Dies bedeutet, dass die Gesamtsumme aus Rabatten und Skonti innerhalb des zulässigen Prozentsatzes des Großhandelspreises liegen muss. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat angesichts dieser Entscheidung Alarm geschlagen, da sie erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen für die Branche befürchtet.
Die ABDA-Präsidentin, Gabriele Regina Overwiening, hat in einem Schreiben an Bundesminister Robert Habeck dringende Maßnahmen gefordert, um die drohenden finanziellen Konsequenzen des Urteils abzuwenden. Die Apotheken sehen sich mit erheblichen Umsatzeinbußen konfrontiert, da die Skonti von großer Bedeutung sind. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die wirtschaftliche Situation der Apotheken zu verbessern, um den Fortbestand der Branche zu sichern.
Neben der rechtlichen Herausforderung durch das Urteil kämpft die Apothekenbranche mit einem Rückgang der Apothekenanzahl und der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung. Der Fachkräftemangel stellt eine weitere Hürde dar, da in den kommenden Jahren ein großer Bedarf an Apothekern besteht. Die Branche wartet gespannt auf Impulse aus der Politik, um die Situation zu stabilisieren und zukünftige Herausforderungen zu bewältigen.