Lakritz, ob süß, salzig oder leicht bitter, ist bei vielen Menschen beliebt. Der charakteristische Geschmack dieses Leckerbissens beruht auf Glycyrrhizin, einem Stoff aus Süßholzwurzelsaft, der eine höhere Süßkraft als Haushaltszucker aufweist. Doch Vorsicht ist geboten, denn bei übermäßigem Verzehr können gesundheitliche Probleme auftreten. Besonders das in einigen Varianten enthaltene Salmiak kann unerwünschte Folgen haben, wenn davon zu viel konsumiert wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Lakritzsorten gleich sind. Kinderlakritz enthält nur geringe Mengen an Glycyrrhizin und liegt in der Regel unter dem EU-Grenzwert von maximal 200 mg pro 100 g Produkt. Trotzdem sollte der hohe Zuckergehalt in Kinderlakritz nicht außer Acht gelassen werden, da er zu übermäßigem Konsum führen kann. Erwachsene Lakritzprodukte enthalten in der Regel mehr Glycyrrhizin und Salmiak, was zu Nebenwirkungen führen kann, besonders bei Risikogruppen.
Für Personen mit Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Cortisolpräparate, oder speziellen Diäten, die den Wasser- und Mineralsalzhaushalt im Auge behalten müssen, ist der Verzehr von Stark- und Salmiaklakritz mit Vorsicht zu genießen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt die Aufnahme von höchstens 100 mg Glycyrrhizin pro Tag. Für Lakritz-Fans mit Risikofaktoren können bereits geringere Mengen zu gesundheitlichen Problemen führen. Beim Naschen sollte daher individuell auf die Menge und Art des Lakritzes geachtet werden.
Trotz potenzieller negativer Auswirkungen von Glycyrrhizin enthält Süßholzsaft auch gesunde Flavonoide. Diese sekundären Pflanzenstoffe können entzündungshemmende Wirkungen haben. Der Verzehr von so großen Mengen Lakritzprodukten, um von den positiven Effekten zu profitieren, überwiegt jedoch die schädlichen Auswirkungen des Glycyrrhizins. Daher sollte Lakritz nicht als gesunde Alternative angesehen werden.