Nach fast 37 Jahren als Richter am Amtsgericht in Bad Hersfeld tritt Michael Krusche zum Ende des Monats in den Ruhestand. Während seiner Tätigkeit sprach er rund 200 Urteile pro Jahr in verschiedenen Verfahren und erlebte den Übergang von Papierakten zu digitalen Akten mit. Trotz anfänglicher Zweifel aufgrund der Umstellung, meisterte er den Umgang mit dem neuen System erfolgreich und empfand es als bereichernd.
Als Pendler zwischen Altmorschen und Bad Hersfeld seit 1995 nutzte Krusche die Zugfahrten für sein Hobby, das Lesen von Kriminalromanen. Diese Zeit diente ihm zur Entspannung und Abgrenzung vom Arbeitsalltag. Er schätzte die Kollegialität im Amtsgericht und das gute Verhältnis zu Anwälten und der Polizei. Besonders die gemeinsamen Kaffeerunden mit Kollegen werden ihm fehlen. Krusche beschrieb seinen Beruf als Richter als vielseitig und lehrreich, da er ständig mit neuen Themen und Bereichen konfrontiert wurde.
Mit dem stetig wachsenden Arbeitsaufwand in Zivil- und Strafverfahren betonte Krusche die gestiegene Komplexität und Dauer der Verfahren. Er äußerte seine Meinung zum Cannabiskonsumgesetz, das er kritisch betrachtet. Nach seiner Pensionierung plant er, seine Familie im Ausland zu besuchen und die Zeit mit seinen Enkelkindern zu genießen. Krusche, ein zweifacher Großvater, sieht in diesen Familienmomenten einen unbezahlbaren Gewinn und freut sich auf die kommenden Reisen im Ruhestand.