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Saarland im Ausnahmezustand: Hochwasser-und Starkregenwarnung – Bundeskanzler Scholz besucht die Katastrophenzone

Nach Unwetter-Warnung: Wie geht es jetzt weiter im Saarland?

Ein Bundesland im Ausnahmezustand: Nach Dauerregen und Hochwasser will sich Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (beide SPD) im Saarland ein Bild von der Situation machen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob am frühen Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen in Deutschland auf. Somit lagen im Saarland und auch in Rheinland-Pfalz keine Warnungen vor „extrem ergiebigem Dauerregen“ mehr vor, wie der DWD mitteilte. Für den heutigen Samstag meldet der DWD allerdings örtlich Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, stürmischen Böen bis 65 km/h (Bft 7-8) sowie kleinkörnigem Hagel. Vereinzelt seien auch unwetterartige Entwicklungen mit Starkregen um 30 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit nicht ausgeschlossen, heißt es vom Wetterdienst. In der Nacht zu Sonntag werde der Regen allmählich nachlassen.

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Am Freitag und auch noch in der Nacht zum Samstag kämpfte fast das ganze Bundesland mit den Wassermassen. Auf Videos waren zur Hälfte überschwemmte Autos, im Hochwasser feststeckende Wohnwagen und zahlreiche überflutete Straßen zu sehen. Gebäude wurden notdürftig mit Sandsäcken geschützt, teilweise stehen ganze Straßenzüge unter Wasser. Das Lagezentrum in Saarbrücken registrierte bislang mehr als 3.000 Polizei- und Rettungseinsätze im gesamten Bundesland. Die Zahlen stammen vom frühen Samstagmorgen, wie eine Sprecherin des Lagezentrums in Saarbrücken sagte.

In der Altstadt des saarländischen Ottweiler musste in der Nacht zum Samstag vorsorglich der Strom abgeschaltet werden, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. „Wir haben hier eine Großschadenslage“, sagte der Landrat des Landkreises Neunkirchen, Sören Meng, in einem Video auf Facebook. „Die Folgen für den Landkreis sind sehr groß. Es sind fast alle Städte und Gemeinden betroffen.“ In Rußhütte, einem Stadtteil der Landeshauptstadt Saarbrücken, wurden die Menschen mit Amphibienfahrzeugen und Booten evakuiert.

Die Saarbrücker Stadtwerke mussten wegen Überflutungen am Freitag 16 Trafo-Stationen in Malstatt, Eschringen, Ensheim, Fechingen, St. Johann und Alt-Saarbrücken abschalten. Derzeit seien mehrere Teams im Einsatz, um die Stromversorgung wieder herzustellen. Jeder Anschluss müsse zuvor aber überprüft werden. Die Zuschaltung der Haushalte geht erst, sobald die Keller leergepumpt und zugänglich sind. Vom Stromausfall betroffen waren im Wesentlichen überflutete Zonen in Malstatt, Eschringen, Fechingen, Ensheim.

In Saarländischen Völklingen sind wegen des anhaltenden Regens Straßenzüge vom Stromnetz genommen worden. „In Völklingen werden Schäden in Millionenhöhe erwartet, insbesondere im privaten Bereich“, hieß es. „Das Schadensausmaß ist nicht noch absehbar.“ Es handele sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfindet, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit. An der Unteren Blies rechnete das Amt noch bis zum Samstagnachmittag mit weiter ansteigenden Wasserständen.

Auch in Rheinland-Pfalz waren am Freitag vor allem der Landkreis Trier-Saarburg mit den Verbandsgemeinden Ruwer und Saarburg-Kell sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken, Pirmasens und Ludwigshafen von dem Dauerregen betroffen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde nach derzeitigem Kenntnisstand niemand. Die Evakuierung der tiefer gelegenen Ortsteile in Schoden an der Saar war bis zum frühen Samstagmorgen erfolgreich abgeschlossen. 220 Menschen wurden laut Kreisverwaltung in einer Turnhalle untergebracht. In Saarburg wurde außerdem ein Seniorenheim evakuiert, in Trittenheim an der Mittelmosel ein Hotel. Davon waren etwa 50 Menschen betroffen, die ebenfalls in einer Turnhalle untergebracht wurden.

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