Ein heftiges Unwetter im Saarland hat zu schweren Überflutungen geführt, wodurch in zahlreichen Orten Evakuierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Mit über 100 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden stieg die Hochwassergefahr rapide an. Bundeskanzler Olaf Scholz musste aufgrund der extremen Wetterlage einen geplanten Wahlkampfauftritt in der Region absagen und plant nun eine Begehung der betroffenen Gebiete gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger.
Der Deutsche Wetterdienst warnte vor einer „großen Gefahr für Leib und Leben“ aufgrund massiver Überflutungen und hoher Pegelstände in einigen Gebieten. Besonders das Hochwassermeldezentrum wies auf die extreme Hochwassergefahr hin, die nur alle 20 bis 50 Jahre auftritt. Die Wasserstände an den Pegeln im Saar-Einzugsgebiet stiegen bedrohlich an, wobei noch keine Entspannung in Sicht war.
In einzelnen Orten wie Saarbrücken, Eppelborn, Neunkirchen und anderen mussten Bewohner aufgrund der Überflutungsgefahr evakuiert werden. Die Situation spitzte sich insbesondere in Schoden zu, wo rund 220 Menschen aufgrund der drohenden Überflutung vorsorglich evakuiert wurden. In Saarburg wurden Gebäude wegen Wassereinbrüchen evakuiert, wobei Bewohner in einigen Fällen versuchten, sich in ihren Häusern zu verbarrikadieren.
Die schweren Unwetter führen zu Schäden in Millionenhöhe, insbesondere in Völklingen, wo Straßenzüge vom Stromnetz genommen werden mussten. Der Zugverkehr im Saarland war stark eingeschränkt, auch der Busverkehr war betroffen. Trotz der angespannten Lage gab es bisher keine Berichte über Verletzte oder Vermisste, wobei die Rettungskräfte weiterhin intensiv im Einsatz waren, um die Bevölkerung zu schützen und Schäden zu minimieren.