Nach stundenlangem, teils starkem Regen herrscht derzeit eine extreme Hochwassergefahr im Saarland, wie das Hochwassermeldezentrum mitteilt. Es handelt sich um ein Ereignis, das alle 20 bis 50 Jahre auftritt und zu erheblichen Überflutungen führen kann. Die Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet Saar steigen weiter an, und die örtlichen Behörden warnen vor möglichen Schäden durch Hochwasser.
Das Landespolizeipräsidium Saarbrücken berichtet von zahlreichen Einsätzen aufgrund überfluteter Straßen, vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume. Bisher wurden über 300 Einsätze verzeichnet, jedoch gab es keine Berichte über Verletzte oder Vermisste. Die Stadt Saarbrücken hat aufgrund der Situation eine Großschadenslage ausgerufen, da Leib und Leben durch massive Überflutungen gefährdet sind. Evakuierungen mehrerer Gebäude sind im Gange, und verschiedene Einrichtungen wie Schulen dienen als Notunterkünfte.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen geplanten Wahlkampfauftritt abgesagt und plant stattdessen eine Besichtigung der Hochwassersituation vor Ort. Der Deutsche Wetterdienst hat die höchste Unwetterwarnstufe für Teile des Saarlands ausgerufen und warnt vor anhaltendem Starkregen bis zum folgenden Tag. Weitere Regionen Deutschlands, darunter Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sind ebenfalls von ergiebigem Dauerregen und möglichen Überschwemmungen betroffen. Einsatzkräfte sind bereits in Süd- und Westdeutschland aktiv, um wetterbedingte Schäden zu bewältigen.