Die Liedermacherin Sarah Lesch wird am 23. Mai in der Oldenburger Kulturetage auftreten und dabei ihr aktuelles Album „Gute Nachrichten“ präsentieren. Obwohl der Titel des Albums positive Assoziationen weckt, behandeln ihre Songs auch schwere und herausfordernde Themen. Im Interview mit der Redaktion spricht Lesch darüber, wie sie von Kurt Tucholskys Texten inspiriert wurde, besonders von seinem Werk „Gute Nachrichten“, das die Feindseligkeiten unter den Menschen thematisiert.
Das neue Album von Sarah Lesch präsentiert einen rockigeren und punkigeren Sound als ihre vorherige Musik. Die Entscheidung für diesen musikalischen Stil wurde durch ihre persönliche Begeisterung für Punk-Rock und Metal-Grunge beeinflusst. Ihr Produzent Normen Daßler spielte eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieses neuen Sounds. Trotz der rockigen Musik enthält das Album auch weiterhin sanfte Töne, die die Vielseitigkeit von Sarah Leschs Stil widerspiegeln.
In ihren Texten setzt sich Sarah Lesch mit Themen wie Alkoholismus, Genderrollen, Sozialisierung und Faschismus auseinander. Ein Song, der angesichts der aktuellen Lage als besonders wichtig angesehen wird, ist „Nie wieder“. Dieser Song adressiert bestimmte Zuhörer, die sich durch die Botschaft des Liedes angegriffen fühlen. Darüber hinaus thematisiert Lesch die Gender-Debatte in ihrem Album, insbesondere mit dem Song „Dey“, der ein Pronomen für Menschen beschreibt, die sich keinem klassischen Geschlecht zuordnen.
In einem Musikvideo zu „Dey“ zerstört Sarah Lesch Kinderspielzeuge, die traditionelle Rollenbilder von Mädchen und Jungen vermitteln. Sie setzt sich kritisch mit gesellschaftlichen Erwartungen und Normen auseinander, die mit dem Geschlecht verbunden sind. Durch die Verwendung alternativer Pronomen und die Kritik an binären Geschlechterkonzepten fordert sie eine reflektierte Auseinandersetzung mit Genderthemen. Leschs Engagement für vielfältige und inklusive Sprache steht im Einklang mit ihrem Bestreben, gesellschaftliche Muster aufzubrechen und Empathie für unterschiedliche Lebensrealitäten zu fördern.