Neu-Ulm

Rosenheimer entscheiden über Bioabfall: Bürgerentscheid oder Stadt-Konzept?

Der Kampf um die Entsorgung von Bioabfällen: Alles über den Bürgerentscheid in Rosenheim.

Der Weg zum Ratsbegehren in Rosenheim war nicht ohne Schwierigkeiten. Ein Bürgerbegehren, initiiert von Theo Auer gemeinsam mit dem Seniorenbeirat der Stadt, sammelte über 3.000 Unterschriften, jedoch traten formale Fehler auf. Infolgedessen entschied der Oberbürgermeister Andreas März mit dem Stadtrat, ein Ratsbegehren durchzuführen. Die Frage, die nun im Bürgerentscheid abgehandelt wird, lautet: „Sind Sie für die Sammlung der Bioabfälle in Rosenheim an Wertstoffinseln statt in einer Biotonne am Wohngebäude?“ Diese Frage wird an über 40.000 wahlberechtigte Rosenheimer gestellt.

Falls eine Mehrheit mit Nein stimmt, würden etwa 13.000 braune Biotonnen an Haushalte verteilt werden. Ausnahmen gelten nur bei beengten Platzverhältnissen oder bei Eigenkompostierung. Die Einführung von Biotonnen führt jedoch nicht zu einer Reduzierung der Abfallgebühr, die ohnehin steigen wird. Die Umsetzung eines „Hol-Systems“ würde einen höheren Aufwand erfordern, mit zusätzlichen Spezialfahrzeugen und mehr Personal im Vergleich zum dezentralen Sammelsystem.

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Im Falle einer Mehrheit für Ja würde die Stadt zunächst an 15 von rund 80 Wertstoffinseln Container für Bioabfall aufstellen. Die genaue Gebührenerhöhung steht noch aus, da sie von verschiedenen Parametern abhängt. Derzeit zahlen Rosenheimer 169 Euro im Jahr für eine 80-Liter Restmülltonne, die wöchentlich geleert wird. Die Einführung der Biotonne würde die Restabfallmenge reduzieren und die Restmüllabholung auf alle zwei Wochen umstellen.

Im Seniorencafé von Rosenheim sind viele Rentner gegen die Einführung einer weiteren Tonne. Platzmangel, steigende Kosten und hygienische Bedenken werden als Hauptargumente genannt. Im Vergleich zu anderen Gemeinden funktioniert die zweiwöchentliche Leerung des Restmülls in Rosenheim nach Meinung einiger skeptischer Senioren nicht.

Bayernweit setzen 83 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten auf das Hol-System mit Biotonnen. Dieses System ermöglicht eine effiziente Sammlung von Bioabfall im Gegensatz zu dezentralen Containern. Der gesammelte Bioabfall wird entweder kompostiert oder in Biogasanlagen verwertet, während der Restmüll in Rosenheim in einem Heizkraftwerk landet.

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