Das Land Rheinland-Pfalz hat beschlossen, der Stadt Zweibrücken drei Viertel ihrer Schuldenlast zu erlassen, was einer Summe von fast 132 Millionen Euro entspricht. Diese Entscheidung wurde der Stadt offiziell bestätigt. Durch einen Bewilligungsbescheid über exakt 131.771.435 Euro, den Innenminister Michael Ebling persönlich ins Rathaus brachte, hat das Land Rheinland-Pfalz die betreffenden Schulden nun von der Stadt übernommen. Dies bedeutet, dass die Gläubiger nun ihr Geld aus dem Landeshaushalt statt aus der Stadtkasse erhalten.
Mit dieser Entlastung spart Zweibrücken ab Mitte Juni allein schon monatlich 200.000 Euro Zinsen, die bisher für die Schuldenlast aufgebracht werden mussten, wie Bürgermeister Christian Gauf erklärt. Dennoch bleiben der Stadt noch rund 39 Millionen Euro an offenen Liquiditätskrediten zu tilgen, was als Gegenleistung für die Teilnahme am Entschuldungsprogramm erforderlich ist. Oberbürgermeister Marold Wosnitza geht davon aus, dass diese Summe innerhalb der nächsten 30 Jahre auf Null reduziert werden kann.
Zweibrücken hatte noch vor einigen Jahren eine Schuldenlast in Höhe von 185 Millionen Euro. Die Entscheidung des Landes, die Stadt von einem Großteil dieser Schulden zu befreien, basiert auf dem konsequenten Konsolidierungskurs, den Zweibrücken in den vergangenen Jahren verfolgt hat. Minister Michael Ebling lobte den Haushalt der Stadt als konsolidiert, während Marold Wosnitza die Möglichkeit sieht, zukünftigen Generationen eine schuldenfreie Stadt zu hinterlassen. Die Stadt hat bereits einen genehmigungsfähigen Haushalt vorgelegt, der die finanzielle Stärke aufweist, die eine Teilentschuldung ermöglicht. Zusätzlich zur Übernahme der Schulden wird die Finanzlage der Stadt weiterhin streng von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion überwacht, um sicherzustellen, dass die finanzielle Stabilität langfristig gewährleistet ist.