Das Regime von Kim Jong-un, obwohl bettelarm, leistet sich ein kostspieliges Raketenprogramm, das möglicherweise durch Cyberattacken finanziert wird. Nordkorea steht im Verdacht, in den letzten sieben Jahren durch Cyberangriffe auf Kryptounternehmen rund 3,6 Milliarden Dollar erbeutet zu haben. Experten der Vereinten Nationen (UN) haben Nordkorea beschuldigt, in einer einzigen Cyberattacke auf die Kryptowährungsbörse HTX im Jahr 2023 147,5 Millionen Dollar gestohlen zu haben. Dieses Geld wurde im März 2024 über die virtuelle Währungsplattform Tornado Cash gewaschen.
Der vertrauliche Bericht, der beim UN-Sicherheitsrat eingereicht wurde, erwähnt insgesamt 97 mutmaßlich nordkoreanische Hackerangriffe zwischen 2017 und 2024. Die Sanktionsaufsicht berief sich auf Daten der Kryptoanalysefirma PeckShield und des Blockchain-Forschungsunternehmens Elliptic, um den Diebstahl von Kryptowährungen zu dokumentieren. Darüber hinaus wurden allein im Jahr 2024 elf Diebstähle von Kryptowährungen im Wert von 54,7 Millionen Dollar überprüft.
Die UN geht davon aus, dass Nordkorea sich nicht nur durch Waffenverkäufe an Russland finanziert, sondern auch durch Cyber-Raubzüge sein teures Atomprogramm unterstützt. Trotz der Armut der Landbevölkerung und der internationalen Isolation Nordkoreas fließt von außen keine finanzielle Unterstützung ins Land. Die Vereinten Nationen haben Besorgnis über Angriffe auf Kryptowährungen geäußert, wobei sie die staatliche Hackergruppe Lazarus und ihre Untergruppen für diese Cyberattacken verantwortlich machen.