In Burscheid setzt sich das „Frauen-Zimmer“ für Frauen ein, die Opfer sexualisierter Gewalt wurden. Anja Haussels, Diplom-Sozialpädagogin, betont die Wichtigkeit einer verstärkten politischen Aufmerksamkeit für das Thema und die Sensibilisierung der Bevölkerung. Die Kolleginnen Christina Riedesel und Christine Warning unterstreichen die Notwendigkeit, dass betroffene Frauen keine Schuld zugewiesen werden und ermutigen dazu, sich offen auszusprechen.
Die Frauenberatungsstelle „Frauen-Zimmer“ im Rheinisch-Bergischen Kreis bietet Beratung, Prävention und Unterstützung für Frauen ab 14 Jahren an. Trotz begrenzter Ressourcen ist das Team bestrebt, auf die Bedürfnisse der Frauen einzugehen und sie in ihrem individuellen Prozess zu begleiten. Die Statistik zeigt eine alarmierende Anzahl von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, wobei die Dunkelziffer aufgrund von Scham- und Schuldgefühlen als höher anzunehmen ist.
Die täglichen Versuche von Partnern, ihre Frauen zu töten, verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas. Die Beraterinnen im „Frauen-Zimmer“ erleben oft die Frustration, dass viele Fälle von sexualisierter Gewalt nicht vor Gericht landen und fordern mehr Einsatz seitens der Justiz. Angebote wie Supervision und Teambesprechungen dienen dazu, die Belastung der Beraterinnen zu reduzieren und zusätzliche Hilfsmöglichkeiten zu finden.
Zusätzlich zu den Beratungsgesprächen bietet das „Frauen-Zimmer“ verschiedene Unterstützungsangebote wie die Kampagne „Luisa ist hier“ an. Kurse und Gruppen zur Stabilisierung nach sexueller Gewalt sollen Frauen helfen, Ängste abzubauen und Wege zur Bewältigung zu finden. Die Arbeit des „Frauen-Zimmers“ zeigt, wie wichtig es ist, betroffenen Frauen eine sichere Anlaufstelle zu bieten und sie auf ihrem Weg zur Genesung zu begleiten.