Im Rahmen des Sorgerechtsstreits innerhalb der Hamburger Unternehmerfamilie Block wurden erneut Durchsuchungen durch die Polizei durchgeführt. Der Durchsuchungsbeschluss wurde zum dritten Mal am Hotel Grand Elysée in Hamburg vollstreckt. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass auch die Wohn- und Geschäftsräume der Block-Gruppe im Stadtteil Poppenbüttel durchsucht wurden. Die Ermittlungen richten sich gegen Christina Block, die Mutter der betroffenen Kinder, sowie gegen den Großvater, Eugen Block, Gründer der Restaurantkette Block House, wegen des Vorwurfs der Entziehung Minderjähriger.
Zwei der Kinder von Christina Block leben trotz eines gerichtlichen Beschlusses bei ihrem geschiedenen Vater in Dänemark. Sie wurden in der Silvesternacht von Unbekannten nach Deutschland gebracht und mussten nach einem weiteren Gerichtsbeschluss wieder nach Dänemark zurückkehren. Es besteht der Verdacht, dass Eugen und Christina Block die Kindesentziehung organisiert und durchgeführt haben. Um Beweismittel zu finden, wurden Sachen und Fahrzeuge von Eugen Block durchsucht.
Die Polizei bittet um Mithilfe bei der Suche nach einem Wohnmobil, das am 1. Januar dazu genutzt wurde, die Kinder aus Dänemark nach Deutschland zu bringen. Der Fahndungsaufruf erstreckt sich bis nach Wurmberg im Enzkreis in Baden-Württemberg. Zusätzlich zu den aktuellen Ermittlungen wurden bereits am 12. Januar und am 8. März Durchsuchungen im Elysée-Hotel und bei der Block Systems GmbH durchgeführt.
Der Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block und ihrem Ex-Mann dauert bereits seit Jahren an. Zwei ihrer vier Kinder, im Alter von etwa 10 und 13 Jahren, leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark. Deutsche Gerichte haben die Zuständigkeit inzwischen abgegeben, da die Kinder ihren Lebensmittelpunkt in Dänemark haben. Die Staatsanwaltschaft führt auch gegen den Vater ein Strafverfahren wegen Entziehung Minderjähriger, das demnächst vor Gericht verhandelt wird.