Die Grundschule Geschwister Scholl in Rathenow steht vor einer grundlegenden Modernisierung, die Kosten in Höhe von 29 Millionen Euro verursachen wird. Diese Schule ist die einzige der vier Rathenower Grundschulen, die noch nicht modernisiert wurde. Ein Planungswettbewerb soll Aufschluss darüber geben, wie die Zukunft der Schollschule aussehen könnte. Die Schule und die Stadt haben sich bereits auf ein Konzept geeinigt, das auf einem sogenannten „Compartment-Schule“ Typ basiert. Dieser Schultyp soll größere Räume, ein offenes Konzept und mehr Flexibilität bieten als herkömmliche Schulen.
Schulleiterin Angelina Hoffmann betont, dass dieser Schultyp die Kommunikation fördert und sowohl Schülern als auch Lehrern ein ideales Lernumfeld bietet. Die Stadtplanerin Kathleen Koroschetz hat errechnet, dass die Schollschule für das neue Konzept eine Nutzfläche von über 5300 Quadratmetern benötigen wird, was deutlich mehr ist, als das Standardraumprogramm vorsieht. Zusätzlich werden 3500 Quadratmeter Freifläche benötigt. Trotz der hohen Raumbedarfs sind die vorhandenen Grundstücke groß genug, um die Pläne umzusetzen.
Die Baukosten für die Modernisierung sind enorm hoch, wobei Rathenows Bauamtsleiter Matthias Remus darauf hinweist, dass die Stadt das Schulkonzept voll unterstützt. Er betont, dass die Kosten für die Seegerschule, die nur halb so groß ist, bereits bei 8 Millionen Euro lagen, und dass die Baukosten seitdem enorm gestiegen sind. Ein vorgeschlagenes Alternativkonzept, das die Sanierung des Askania-Gebäudes umfasst, wurde abgelehnt, da die Kostenschätzungen noch nicht belastbar sind.
Der Planungswettbewerb soll kreative Lösungen für die Umsetzung des Raumprogramms hervorbringen. Es wird diskutiert, ob das alte Schulgebäude einbezogen werden soll oder nicht. Die Finanzierung des Projekts wird auf der Grundlage des Wettbewerbsergebnisses und der konkreten Kostenschätzung entschieden. Es wird erwartet, dass die Schule aufgrund ihrer Lage in der Stadtumbaukulisse finanzielle Unterstützung erhalten könnte, mit bis zu zwei Dritteln der Kosten, die möglicherweise gefördert werden.