Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat beschlossen, gegen die steigende Anzahl an Schadnagern wie Ratten in der Stadt vorzugehen. Ab dem 21. Mai wird eine Bekämpfungsaktion im 275 Kilometer langen Kanalnetz von Landau durchgeführt. Eine speziell beauftragte Firma wird dabei Köder in das öffentliche Kanalsystem einbringen, um die Populationen der Schadnager zu kontrollieren. Privatpersonen haben ebenfalls die Möglichkeit, Maßnahmen auf ihren eigenen Grundstücken im Rahmen der Kampagne zu ergreifen.
Udo Adams, ein Mitarbeiter des EWL, betont die Bedeutung, die Schadnagerpopulationen unter Kontrolle zu halten, da sie Krankheiten übertragen und Infrastruktur beschädigen können. Ein Grund für den Anstieg der Schadnager in Landau und anderen Kommunen wird in milden Wintern und dem ausbleibenden starken Frost durch den Klimawandel sowie unachtsamem menschlichem Verhalten gesehen. Lebensmittel, die falsch entsorgt werden, bieten den Nagetieren leicht zugängliche Nahrungsquellen.
Die Bekämpfungsaktion sieht vor, Köder in Misch- und Schmutzwasserkanäle einzubringen, wo sich die Ratten bevorzugt aufhalten. Anfangs werden giftfreie Köder ausgelegt, um Daten zum Befall zu sammeln, bevor zwei Wochen später Giftköder nachgelegt werden. Die Effektivität der Aktion wird regelmäßig überprüft und fortgesetzt, bis keine Ratten mehr im Abwassersystem präsent sind. Bürgerinnen und Bürger können bei Verdacht auf Rattenbefall Unterstützung durch den EWL erhalten.
Es ist wichtig, die Zuwächse der Rattenpopulation zu begrenzen, betont Udo Adams. Neben der Kampagne sollten Einwohner von Landau durch umsichtiges Verhalten dazu beitragen. Empfehlungen der Abwasserexperten des EWL beinhalten unter anderem das Nichtfüttern von Tauben und Enten, die korrekte Entsorgung von Speiseresten und verdorbenen Lebensmitteln in geeigneten Behältern sowie das regelmäßige Überprüfen von potenziellen Nistmöglichkeiten für Ratten in Schuppen und Kellern.