In Kratzenburg im Hunsrück, einem 300-Seelen-Dorf im Rhein-Hunsrück-Kreis, ist Tobias Stoffel verärgert über mögliche Änderungen im Busverkehr. Seit einem Jahr kann er mit dem Bus bequem und günstig direkt nach Koblenz fahren und dadurch über 100 Euro monatlich sparen. Diese günstige Verbindung ist jedoch vorübergehend aufgrund einer Baustelle im Nachbardorf gewährleistet, die den Bus zu einer Umleitung zwingt.
Die Situation könnte sich bald ändern, da die Baustelle voraussichtlich bald fertiggestellt wird, was bedeuten würde, dass der Bus nicht mehr regelmäßig nach Kratzenburg fahren würde. Stoffel müsste dann entweder einen längeren Fußweg oder eine Radfahrt zur nächstgelegenen Haltestelle in Kauf nehmen. Alternativ könnte er das Anrufsammeltaxi nehmen, was zusätzliche Wartezeit bedeutet, da es keine Park+Ride-Parkplätze an der Haltestelle gibt.
Wenn der Bus aus Kratzenburg verschwinden würde, wäre für Stoffel das Autofahren wieder die bevorzugte Option, um nach Koblenz zu gelangen. Dies würde bedeuten, dass nicht nur er, sondern auch andere Pendler und Schüler aus Kratzenburg auf das Auto umsteigen müssten. Der Busverkehr hat dagegen laut Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zu einem Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn geführt.
Stoffel wünscht sich, dass die derzeitige Umleitung des Busses durch Kratzenburg beibehalten wird, um den Fahrgästen weiterhin eine direkte Verbindung nach Koblenz zu ermöglichen. Die Idee des Linienbedarfsverkehrs wird als mögliche Lösung diskutiert, um ländliche Regionen besser an größere Städte anzubinden. Dieser Ansatz würde es Busunternehmen ermöglichen, auf Bestellung und ohne festgelegte Routen virtuelle Haltepunkte anzufahren, was die Mobilität in dünn besiedelten Gebieten verbessern könnte.