Deutschland hat sich laut der jährlich veröffentlichten „Rainbow Map“ der Organisation Ilga-Europe im Vergleich zum Vorjahr um fünf Plätze verbessert und belegt nun den zehnten Platz unter den 49 betrachteten europäischen Staaten. Die rechtliche Entwicklung für queere Menschen wird in sieben Themenfeldern untersucht, darunter Nicht-Diskriminierung, Familienrecht, Schutz vor Hasskriminalität und Anerkennung der Geschlechtsidentität. Deutschland hat sich vor allem beim Schutz vor Hasskriminalität und der rechtlichen Gleichstellung Homosexueller verbessert. Seit 2023 ist es beispielsweise verboten, bestimmte Gruppen bei der Blutspende zu diskriminieren. Zudem werden geschlechtsspezifische und gegen die sexuelle Orientierung gerichtete Beweggründe bei Straftaten als strafschärfend gewertet.
Der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, äußerte sich erfreut über die Verbesserungen und betonte das Ziel, in die Top Fünf aufzusteigen. Er sieht noch offene Vorhaben im Koalitionsvertrag, die umgesetzt werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei geht es unter anderem um die Stärkung der rechtlichen Anerkennung von Regenbogenfamilien und die Verankerung der sexuellen Orientierung als Nicht-Diskriminierungsgrund in der Verfassung. Lehmann äußerte auch Besorgnis über die Entwicklung rechtsextremer und antifeministischer Bewegungen in Europa, die gegen queere Menschen mobilisieren und forderte daher mehr Schutz und bessere Gesetze in diesem Bereich.