Kiel

Entscheidung im Brokstedt-Mordprozess: Lebenslange Haft gefordert

Drama im Gerichtssaal: Hintergründe und Grausamkeiten der Messerattacke in Brokstedt enthüllt

Im Mordprozess um die Messerattacke im Regionalzug in Brokstedt wurde heute ein Urteil am Landgericht Itzehoe gesprochen. Der 34-jährige Palästinenser Ibrahim A. war wegen zweifachen Mordes und versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher oder schwerer Körperverletzung in vier Fällen angeklagt. Die Staatsanwaltschaft forderte eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld aufgrund eines frustrierten Termins bei der Ausländerbehörde in Kiel, der den Angeklagten veranlasst hatte.

Der Prozess erstreckte sich über mehr als zehn Monate, mit 38 Verhandlungstagen und 97 Zeugen sowie Gutachtern. Eine zentrale Frage war die Schuldfähigkeit des Angeklagten. Der Verteidiger argumentierte aufgrund einer psychotischen Störung für die Unschuldfähigkeit und plädierte für eine Einweisung in eine forensische Psychiatrie. Falls das Gericht dies nicht akzeptierte, forderte er zehn Jahre Freiheitsstrafe für zweifachen Totschlag und vierfache gefährliche oder schwere Körperverletzung.

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Ein psychiatrischer Gutachter verneinte das Vorliegen einer Psychose bei Ibrahim A., bezeichnete ihn als voll schuldfähig und diagnostizierte eine schwere posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Der Vorsitzende Richter erklärte, dass die Kammer von einer PTBS des Angeklagten zur Tatzeit ausging, jedoch nicht von einer Psychose.

Der Angeklagte bestritt die Tat zu Beginn des Prozesses, gestand sie jedoch später. Am 25. Januar 2023 griff er in einem Zug in Brokstedt Fahrgäste mit einem Küchenmesser an, wobei eine 17-Jährige und ihr 19-jähriger Freund starben und vier weitere schwer verletzt wurden. Die Tat löste auch politische Diskussionen aus, da es Versäumnisse beim Informationsaustausch zwischen den Behörden gab.

Ibrahim A. wuchs im Gazastreifen auf und kam 2014 nach Deutschland. Er lebte zunächst in Nordrhein-Westfalen und später in Kiel. Kurz vor der Tat saß er wegen einer anderen Straftat in Hamburg in Untersuchungshaft. Sowohl dort als auch in Schleswig-Holstein fiel er durch sein Verhalten auf, und mehrere Ärzte äußerten den Verdacht auf eine Psychose während des Prozesses.

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