Die Deutsche Bahn plant, in Tübingen eine innovative Schnittstelle zur Einspeisung von grünem Strom in die Oberleitungen zu entwickeln. Diese Schnittstelle verbindet die Stromleitung mit einer Wasserstofferzeugungsanlage und einem Batteriespeicher. Durch diese Maßnahme möchte das Unternehmen grüne Energieversorgungslösungen für die Bahnstromversorgung der Zukunft testen, um sich auf die zunehmende Integration erneuerbarer Energien vorzubereiten.
Aktuell setzt die Deutsche Bahn den sogenannten Sektorenkoppler bereits in einem Projekt ein, in dem grüner Wasserstoff für die Versorgung von Wasserstoffzügen produziert wird. Diese Züge könnten in Zukunft eine umweltfreundliche Alternative zu den derzeitigen Dieselzügen darstellen und somit einen positiven Beitrag zur Klimabilanz leisten.
Derzeit erfolgt die Einspeisung von Bahnstrom hauptsächlich durch große Kraftwerke, die unabhängig vom Wetter stabilen fossil erzeugten Bahnstrom liefern. Mit der zunehmenden Integration von erneuerbaren Energien wird sich das Bahnstromnetz jedoch grundlegend verändern. Anstelle weniger großer Einspeisepunkte werden viele kleinere Punkte, die schwankende Mengen an Ökostrom in das Netz einspeisen, an Bedeutung gewinnen.
Die Tests in Tübingen sollen dazu dienen, die Effizienz und Zuverlässigkeit dieses innovativen Ansatzes zu bewerten und potenzielle Anpassungen für den flächendeckenden Einsatz von grünem Wasserstoff im Bahnverkehr zu identifizieren. Mit Blick auf die Zukunft könnte die Implementierung dieser Technologie zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Bahnstromversorgung beitragen, die einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität darstellt.