Ein junges Paar namens Linda und Ansgar Herten hat vor vier Jahren die Viehwirtschaft eines Betriebes in Haufeld im Kreis Saalfeld-Rudolstadt übernommen. Trotz des Trends, dass es zunehmend schwieriger wird, Nachfolger für landwirtschaftliche Betriebe zu finden, haben sich die Hertens bewusst für diese Tätigkeit entschieden. Auf ihrem Hof kümmern sie sich um Schweine, Schafe und Rinder, während sie parallel dazu auch zwei Kinder großziehen. Linda und Ansgar genießen die Arbeit an der frischen Luft und empfinden sie nicht als anstrengend im herkömmlichen Sinne. Zuvor hatten sie in Berlin gelebt, doch nun erfüllt sie die Arbeit auf dem Hof mit Zufriedenheit und Freude.
Im Gegensatz zur Milchviehhaltung haben sich die Hertens für die Fleischvermarktung ihrer Tiere entschieden, um den damit verbundenen Mehraufwand beim Melken zu vermeiden. Für Wolfgang Knauer, ein Altbauer im Ort, war es ein Glücksfall, die Tiersparte seines Betriebes an das junge Paar abzugeben. Er beobachtet, dass insbesondere Biobauern Schwierigkeiten haben, Nachfolger zu finden, da nicht jeder den Lebensstil und die Verantwortung für einen landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen möchte. Knauer ist beeindruckt von der gemeinsamen Führung des Betriebs durch Linda und Ansgar und lobt ihre partnerschaftliche Entscheidungsfindung.
Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, setzen die Hertens auf eine breite Produktpalette, um zu testen, mit welchen Produkten sie am besten wirtschaften können. Derzeit sind Subventionen ein entscheidender Teil ihres Einkommens, aber sie planen auch eine Direktvermarktung vor Ort. Trotz Vorwürfen, dass Bauern zu viel Geld vom Staat erhalten und gleichzeitig klagen, sehen die Hertens die Situation differenzierter. Sie betonen, dass die Preise für Lebensmittel nicht angemessen sind und eine Anpassung notwendig ist, sobald die Subventionen wegfallen.