Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, hat kürzlich die Forderung nach einem Mindestlohn von 15 Euro erhoben und somit den aktuellen Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützt. Schneider betonte, dass die Armut in Deutschland trotz der Bemühungen auf einem alarmierend hohen Niveau verbleibt. Er argumentierte, dass die Erhöhung des Mindestlohns in der Vergangenheit zu einem deutlichen Rückgang der Armutsquote bei abhängig Beschäftigten geführt habe und somit eine Erhöhung auf 15 Euro ein notwendiger Schritt sei.
Zusätzlich zu der Forderung nach einem höheren Mindestlohn, sprach sich Schneider auch für armutsfeste Mindestrenten und spürbare Verbesserungen in der Altersgrundsicherung aus. Besonders die Armut unter älteren Frauen sei besorgniserregend und erfordere dringendes Handeln. Obwohl die Armutsquote in Deutschland laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes leicht gesunken ist, bleibt sie mit 16,6 Prozent auf einem nach wie vor sehr hohen Niveau. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass immer noch 14,1 Millionen Menschen als arm gelten.
Schneider unterstreicht die Bedeutung einer ganzheitlichen Strategie zur Armutsbekämpfung, die neben einem angemessenen Mindestlohn auch Maßnahmen zur Sicherung von Renten und zur Stärkung der Altersgrundsicherung umfassen sollte. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die langfristige Armutsentwicklung in Deutschland nachhaltig zu verbessern und sozialen Ungleichheiten entgegenzuwirken. Der Paritätische Wohlfahrtsverband setzt sich somit aktiv für eine gerechtere Verteilung von Einkommen und sozialer Teilhabe ein, um die Lebenssituation benachteiligter Bevölkerungsgruppen nachhaltig zu verbessern.