Vor 80 Jahren ereignete sich eines der schwersten Kriegsverbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, als Tausende Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen, im weißrussischen Todeslager Osaritschi von deutschen Einheiten getötet wurden. Das Massaker fand im März 1944 statt, nachdem die deutsche Armee bei ihrem Rückzug von Stalingrad eine Spur der Zerstörung hinterlassen hatte. Die Bewohner wurden in ein Sumpfgebiet außerhalb des Dorfes getrieben und unter schrecklichen Bedingungen eingesperrt, ohne Unterkünfte, Nahrung oder Wasser.
Der Historiker Dieter Pohl bezeichnete die Ereignisse von Osaritschi als eines der schwersten Verbrechen der Wehrmacht gegen Zivilisten. Die Menschen im Lager waren Kälte, Hunger, Krankheiten und dem Terror der Wachsoldaten ausgesetzt. Viele starben bereits während der Deportation oder kurz nach der Internierung. Die Rote Armee fand die Lager am 19. März 1944 und befreite die Überlebenden, jedoch konnten viele aufgrund von Krankheiten wie Typhus und Fleckfieber nicht gerettet werden.
Die Täter, darunter hochrangige Offiziere wie Friedrich Hoßbach und Werner Bodenstein, wurden nach dem Krieg nie zur Rechenschaft gezogen. Einige setzten ihre Karrieren fort und genossen sogar Ansehen in der Bevölkerung. In Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag des Massakers wurde an die Opfer erinnert, und es wurde betont, dass die Erinnerung an solche Gräueltaten wichtig sei, um die Schrecken des Krieges nicht zu vergessen.