Beim ersten Streik auf dem Bau seit 22 Jahren wurden auch in Hamm Baustellen stillgelegt. Mehr als 100 Bauarbeiter beteiligten sich an einer Streikkundgebung und unterbrachen die Arbeiten an der Unterführung im Bereich des neuen Bahnhaltepunktes am Südfeldweg. Die Aktionen sollen in den folgenden Tagen fortgesetzt werden. Aufgerufen zum Streik waren alle tarifgebundenen Beschäftigten des Bauhauptgewerbes.
Die Gewerkschaft hatte nach ergebnislosen Tarifverhandlungen zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen, der in Nordrhein-Westfalen seit Dienstag stattfindet. Die Streiks sollen auch in Hamm am Mittwoch fortgesetzt werden. Die Arbeitgeber hatten einen Schlichterspruch abgelehnt. In Hamm ist das Restaurant „Dinner and Lounge“ in Rhynern ein Treffpunkt für die Streikenden und es ist eines von vier Streiklokalen in Nordrhein-Westfalen.
Sven Bönnemann von der IG Bau-Agrar-Umwelt äußerte, dass die finanzielle Ungleichheit in der Branche zu groß sei und forderte 500 Euro mehr im Monat für alle Lohngruppen. Die Streikkundgebungen in Hamm sollen am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt werden. Bereits am Dienstag hatte der Streik Auswirkungen auf Bauarbeiten im gesamten Stadtgebiet von Hamm, da etwa die Hälfte der aktuellen Tiefbaumaßnahmen betroffen war.
Der Stadtsprecher Tom Herberg äußerte, dass die Auswirkungen des Streiks auf die Bauarbeiten momentan noch nicht abgeschätzt werden können. Bisher gab es keine Streikauswirkungen im Hochbau oder in der Verkehrstechnik beziehungsweise bei Ampelanlagen. Die Bauarbeiter legen ihre Forderungen nach gerechter Entlohnung weiterhin durch Streikaktionen deutlich dar.