Der Segeberger Kalkberg beherbergt eine Vielzahl heimischer Fledermausarten, wobei die Segeberger Kalkberghöhle als Hauptüberwinterungsstätte dient, in der jährlich mehr als 30.000 Fledermäuse aus sieben Arten Zuflucht finden. Neben der Höhle ist auch die „Grotte“ am Kalkberg ein wichtiger Lebensraum und Kommunikationszentrale für diese faszinierenden Tiere.
Über die letzten 30 Jahre hinweg haben ForscherInnen und NaturschützerInnen mittels moderner Technologien wie Lichtschranken und Fledermausdetektoren wertvolles Wissen über das Verhalten und die Lebensweise der Fledermäuse gesammelt. Insbesondere im Spätsommer, von August bis in den beginnenden Winter, ist die Aktivität der Fledermäuse am Kalkberg besonders ausgeprägt. Sie erkunden das gesamte Areal des Berges und nutzen dabei neben der Höhle auch weitere Bereiche wie die „Grotte“.
Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung unter der Leitung des Fledermausverhaltensbiologen Karl Kugelschafter, dem NOCTALIS und Matthias Göttsche ergab, dass die „Grotte“ als Winterquartier für Fledermäuse dient. Eine installierte Lichtschranke konnte mindestens 299 Individuen verzeichnen, die die Grotte nach ihrem Winterschlaf verließen. Diese Erkenntnisse betonen die Bedeutung der Grotte als Überwinterungsquartier und unterstreichen die Notwendigkeit ihrer Erforschung und des Schutzes.
Die gesammelten Daten zeigen zudem, dass neben der Kalkberghöhle und der „Grotte“ am Kalkberg weitere bisher unbekannte Überwinterungsorte existieren könnten. Zukünftige Forschung wird sich daher auf Orte wie den alten Burgbrunnen und bekannte Kluftspalten am Fels konzentrieren, um mittels Techniken wie der Lichtschrankentechnik die Bedeutung dieser Standorte für die Fledermäuse zu ermitteln. Es wird darauf gehofft, dass die neuen Erkenntnisse zum Schutz und zur Erhaltung dieser einzigartigen Fledermausquartiere beitragen und die Planung der „Aufwertung des Kalkbergs“ in Bad Segeberg ganzheitlich berücksichtigen werden.