Am 12. April fand in Hannover-Langenhagen der Auftakt zu den Warnstreiks im Bauhauptgewerbe statt. Über 15 Baukolonnen legten ihre Arbeit nieder und machten durch lautstarken Protest auf ihre Forderungen aufmerksam. Selbst wenn die Baustelle verwaist war und die Bagger stillstanden, war der Lärmpegel hoch, sodass Hörschutz empfohlen wurde.
Passanten zeigten sich solidarisch mit den streikenden Bauarbeitern, was verdeutlicht, dass die Bauarbeiter einen festen Platz in der Gesellschaft haben und ihre Arbeit unverzichtbar ist. Die Ablehnung des Schlichterspruchs durch die Arbeitgeber stieß auf Unverständnis und führte zu Enttäuschung und Wut bei den Arbeitern.
Uwe Kersten, Mitglied der Bundestarifkommission und Beschäftigter der Firma Gebrüder Gropengießer, drückte die Enttäuschung über das Scheitern der Einigung in der Schlichtung aus. Die Streikbereitschaft sei hoch, und sogar Kollegen, die zuvor nicht Mitglied der Gewerkschaft waren, traten kurz vor Beginn des Warnstreiks bei.
Die Unterstützung der Streikenden erhielten sie von Mehrdad Payandeh, dem Vorsitzenden des DGB-Bezirks Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt, sowie der SPD-Landtagsabgeordneten Julia Retzlaff. Trotz der positiven Stimmung war klar: Die Bauarbeiter sind bereit, erneut in den Streik zu treten, falls es notwendig ist.