Im Prozess gegen den Regisseur Roman Polanski, der sich mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs auseinandersetzt, wird das Pariser Strafgericht in Kürze sein Urteil verkünden. Die britische Schauspielerin Charlotte Lewis hat eine Verleumdungsklage gegen den 90-jährigen Regisseur eingereicht, nachdem er ihre Vergewaltigungsvorwürfe in einem Interview als falsch bezeichnet hatte. Es bleibt abzuwarten, ob Polanski persönlich vor Gericht erscheinen wird.
Polanski äußerte gegenüber der Wochenzeitung „Paris Match“ im Dezember 2019, dass ein gutes Lügen vor allem ein ausgezeichnetes Gedächtnis erfordert. Er verwies dabei auf angebliche Aussagen von Lewis in einem englischen Magazin, in denen sie Interesse an ihm als Geliebte geäußert haben soll. Lewis bestritt jedoch die Genauigkeit der zitierten Aussagen und beschuldigte Polanski des sexuellen Missbrauchs im Jahr 2010, als sie 16 Jahre alt war und in seinem Film „Piraten“ mitwirkte.
Polanski ist seit 1978 auf der Flucht vor den US-Behörden, nachdem er sich wegen unerlaubten Sex mit einer 13-jährigen Schülerin der Justiz entziehen wollte. Obwohl er den Vorwurf der Vergewaltigung bestritt, verließ er die USA, als eine Verurteilung und Haftstrafe drohten. Neue Vorwürfe in den USA haben dazu geführt, dass ein weiterer Prozess im Jahr 2025 ansteht, während das Pariser Gericht bald sein Urteil im aktuellen Prozess gegen ihn fällen wird.