NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wird an diesem Dienstag erstmals ein Lagebild zum Problemfeld Islamismus präsentieren. Die CDU und Grüne hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, ein solches Bild zu erstellen. Die Brisanz des Themas wurde zuletzt durch Terrorwarnungen, mutmaßlich islamistische Anschläge und Auseinandersetzungen im Nahen Osten verstärkt.
Reul betonte kürzlich, dass der Islamismus wieder auf dem Vormarsch sei und im Bereich des politischen Extremismus die größte Gefahr für Menschenleben in NRW darstelle. Die Anzahl islamistisch motivierter Straftaten hatte sich im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr mehr als verfünffacht, von 60 auf 305. Ein deutlicher Anstieg war besonders nach dem Überfall von Hamas-Terroristen auf israelisches Staatsgebiet zu verzeichnen.
Laut dem aktuellen Verfassungsschutzbericht für Nordrhein-Westfalen ist das Personenpotenzial im Bereich des Islamismus leicht rückläufig. Insgesamt werden noch etwa 4000 Personen dem Islamismus und 2700 dem Salafismus zugeordnet. Die Vorstellung des Lagebildes wird wichtige Erkenntnisse über die aktuelle Situation und die Entwicklungen im Bereich des Islamismus in NRW liefern.