Der beliebte Chatbot ChatGPT kann nun Gespräche mit Menschen führen, wie die Entwicklerfirma OpenAI am Montag demonstrierte. Das neue KI-Modell GPT-4o kann mit menschlicher Stimme interagieren, zwischen verschiedenen Sprachen übersetzen und sogar per Sprachbefehl Informationen von einer Smartphone-Kamera verarbeiten. Dadurch wird ChatGPT zu einem starken Konkurrenten für die Sprachassistenten großer Tech-Unternehmen wie Amazons Alexa und Apples Siri.
In einem Livestream zeigte OpenAI, wie das neue Modell helfen kann, mathematische Gleichungen zu lösen. Die Software gab dabei Ratschläge zum Rechenweg, anstatt das Ergebnis sofort preiszugeben. Ein kleiner Fehler passierte allerdings, als die Software zu früh behauptete, die Aufgabe zu sehen, bevor sie überhaupt aufgeschrieben wurde. Zudem erfand ChatGPT eine Gute-Nacht-Geschichte und las sie vor, während Nutzer die Möglichkeit hatten, die Stimme anzupassen und sogar nach mehr Dramatik zu bitten.
Eine reibungslose Übersetzung von Sätzen zwischen Italienisch und Englisch wurde ebenfalls erfolgreich demonstriert. Alle Interaktionen mit ChatGPT wurden durch den Weck-Satz „Hey, ChatGPT“ gestartet. OpenAI-Technologiechefin Mira Murati betonte, dass das neue Modell GPT-4o auch für Gratis-Nutzer verfügbar sein wird. Bisher wurden erweiterte Funktionen eher in kostenpflichtigen Abonnements angeboten.
Der Zeitpunkt der Präsentation ist bemerkenswert, da Google seine jährliche Entwicklerkonferenz abhält und Ankündigungen zu neuen KI-Funktionen erwartet werden. ChatGPT löste vor über einem Jahr einen KI-Hype aus, da solche Chatbots mit umfangreichen Daten trainiert werden können, um Texte auf menschlichem Niveau zu formulieren, Software-Code zu schreiben und Informationen zusammenzufassen. Der Erfolg beruht darauf, dass die Chatbots Wort für Wort analysieren, um den weiteren Verlauf eines Satzes abzuschätzen.