In den Wiesen des Kreises Gütersloh läuft derzeit die Grasernte, bei der moderne Technik eingesetzt wird, um Wildtiere zu schützen. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Andreas Westermeyer, betont die Bedeutung des ersten Grasschnitts im Jahr, da er die meisten Nährstoffe enthält und optimal für die Tiere ist. Durch den Einsatz von Treckern und Erntemaschinen wird das gemähte Gras anschließend zur Silage verarbeitet, um als Wintervorrat für Kühe und Rinder genutzt zu werden. Die luftdichte Verpackung des Futters ermöglicht eine langanhaltende Haltbarkeit.
Besonders im Frühjahr dient hohes Gras als Versteck für Wildtiere wie Rehkitze. Andreas Westermeyer erklärt, dass effektiver Wildtierschutz bereits vor der Mahd beginnt. Landwirte setzen verschiedene Maßnahmen ein, um die Tiere vor Schaden zu bewahren. Dazu zählen die Unterstützung örtlicher Jäger mit speziell ausgebildeten Hunden, die die Wiesen nach Jungtieren absuchen. Zudem werden visuelle und akustische Scheuchen aufgestellt, um die Rehmutter zu verunsichern und somit die Kitze zum Verlassen des Verstecks zu bewegen.
Neue Technologien wie Drohnen mit Wärmebildkameras werden immer häufiger zur Wildtierrettung eingesetzt. Drohnenteams fliegen die Wiesen vor der Mahd ab und können dank der Wärmebildtechnik die Körpertemperatur der Tiere erfassen. Sensoren am Mähwerk bieten eine weitere technische Lösung, um Wildtiere im Gras zu erkennen und zu schützen. Dieser Fortschritt in der Technik ermöglicht eine effizientere und sicherere Ernte, während gleichzeitig der Schutz der Wildtiere gewährleistet wird. In enger Zusammenarbeit zwischen Bauern, Jägern und Lohnunternehmern wird der Wildtierschutz zu einem gemeinsamen Anliegen.