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Chancengerechtigkeit in Schleswig-Holstein: Neue Studie zeigt Zusammenhang zwischen Bildung und Elternhaus

Ungerechte Verteilung von Gymnasialbesuchen in Schleswig-Holstein - Fehlende Chancengleichheit für Kinder mit niedrigem sozioökonomischem Hintergrund

Eine neue Untersuchung des Ifo-Instituts hat gezeigt, dass die Bildungschancen in Schleswig-Holstein ungleich verteilt sind, ähnlich wie in anderen Bundesländern. Die Studie ergab, dass der Besuch eines Gymnasiums bei Kindern oft mit dem Ausbildungs- und Gehaltsniveau der Eltern zusammenhängt. Kinder aus Familien mit geringerem Einkommen und ohne Abitur besuchen seltener ein Gymnasium als Kinder aus besser situierten Haushalten.

Nur 26,8 Prozent der Kinder in Schleswig-Holstein mit Eltern, die weder Abitur haben noch ein Haushaltseinkommen von weniger als 5000 Euro netto haben, besuchen ein Gymnasium. Im Gegensatz dazu besuchen 61,5 Prozent der Kinder aus Familien mit abiturienten Eltern und einem Einkommen über 5000 Euro netto ein Gymnasium. Diese Zahlen verdeutlichen die bestehende Ungleichheit in den Bildungschancen in der Region.

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Die Untersuchung des Ifo-Instituts ergab auch, dass in ganz Deutschland 26,7 Prozent der Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten ein Gymnasium besuchen, während es bei Kindern aus höheren sozialen Schichten 59,8 Prozent sind. In Schleswig-Holstein ist die Chancendifferenz mit 34,7 Prozent besonders stark ausgeprägt und platziert das Bundesland auf Rang 13 von 16 in Deutschland. Im Vergleich dazu haben Kinder in Berlin besonders gute Chancen auf den Besuch eines Gymnasiums.

Die Opposition hat die Landesregierung in Schleswig-Holstein in Bezug auf ihre Bildungspolitik kritisiert. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Serpil Midyatli betonte, dass die Ergebnisse der ifo-Studie zeigen, dass die Bildungsministerin Karin Prien nach sieben Jahren schwarz-grüner Bildungspolitik keine Lösungen gefunden hat. Auch der FDP-Fraktionschef Christopher Vogt äußerte sich besorgt über die Unterrichtssituation im Bundesland und forderte Maßnahmen von der Bildungsministerin.

Es ist evident, dass Handlungsbedarf besteht, um eine gerechtere Verteilung von Bildungschancen in Schleswig-Holstein zu gewährleisten. Die Ergebnisse der Studie zeigen klar auf, dass die soziale und bildungstechnische Herkunft der Eltern nach wie vor einen signifikanten Einfluss auf den Zugang zum Gymnasium hat. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Landesregierung ergreifen wird, um das Bildungssystem gerechter zu gestalten und allen Kindern gleiche Chancen auf eine hochwertige Bildung zu ermöglichen.

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