Die Prioritäten der Deutschen im EU-Wahlkampf variieren deutlich von anderen EU-Ländern. Mit 41 Prozent liegt das Thema „Verteidigung und Sicherheit der EU“ an erster Stelle. Im Vergleich dazu stehen in Dänemark 56 Prozent und in Finnland 55 Prozent der Befragten hinter diesem Thema. In Spanien interessieren sich nur 14 Prozent für Verteidigung und Sicherheit, während in Malta und Irland nur 17 Prozent dieses Thema als wichtig erachten.
Bei den Themen, über die die Deutschen im EU-Wahlkampf diskutieren möchten, sind „Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ mit 36 Prozent, „Die Zukunft Europas“ mit 35 Prozent und „Migration und Asyl“ mit 34 Prozent in den Top 4. Wenig Interesse zeigen die Deutschen an Themen wie „Gleichstellung der Geschlechter, Inklusion und Vielfalt“ (6 Prozent) sowie „Humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe“ (7 Prozent).
Unterschiede im Wahlverhalten zeigen sich auch zwischen Frauen und Männern sowie zwischen jungen und älteren Befragten. Frauen priorisieren im EU-Schnitt Armut (36 Prozent) und Gesundheit (35 Prozent) stärker als Männer, die hingegen Verteidigung (33 Prozent) als wichtiger erachten. Ältere Befragte ab 55 Jahren sehen Themen wie Gesundheit, Verteidigung und Terrorismus mit höherer Priorität als jüngere Befragte zwischen 15-24 Jahren.
Die Bildung spielt ebenfalls eine Rolle in der Priorisierung von Themen. Personen, die bis zum 20. Lebensjahr oder länger eine Vollzeit-Bildungseinrichtung besucht haben, sehen Themen wie Klimawandel, Verteidigung und Einwanderung als wichtiger an im Vergleich zu denen, die ihre Bildung mit 15 oder jünger abgeschlossen haben. Letztere setzen den Fokus eher auf Armut, Gesundheit und neue Jobs.