Die „29. Deutsche Baumkletter-Meisterschaft“ fand kürzlich im Schlosspark von Bückeburg statt und zog mehr als 60 Baumpflegeexperten aus verschiedenen Ländern an. Der Wettbewerb wurde vom Verein ISA Germany ausgerichtet. Baumklettern als professionelle Baumpflegepraxis hat seine Wurzeln in den USA und gewann erst in den 80er Jahren in Deutschland an Bedeutung. In den 90er Jahren wurde das Baumklettern aus Sicherheitsgründen von der Berufsgenossenschaft nicht anerkannt, was dazu führte, dass viele Freelancer aus Großbritannien nach Deutschland kamen, um Pflegemaßnahmen in Baumkronen durchzuführen.
Die jährlich stattfindende Baumkletter-Meisterschaft der deutschen ISA-Sektion hat maßgeblich zur Anerkennung der Baumkletterei beigetragen. Der Wettbewerb bestand aus verschiedenen Disziplinen gemäß internationalen Standards, darunter Seileinbau, Aufstieg am Seil, Schnellklettern, Arbeitsklettern und die Rettung eines verletzten Kletterers. Zusätzlich fand ein Wettbewerb zur visuellen Baumkontrolle statt, bei dem Teilnehmer Bäume auf verschiedene Kriterien prüfen mussten.
Die Baumkletterei hat in Deutschland aufgrund der FFH-Richtlinie, die den Schutz alter Bäume vorschreibt, an Bedeutung gewonnen. Kommunen sind verstärkt daran interessiert, die Verkehrssicherheit von alten Bäumen zu gewährleisten. Die diesjährige Deutsche Baumkletter-Meisterschaft endete mit James Kilpatrick als erstplatziertem Mann und Muriel Krebs als erstplatzierte Frau. Insgesamt nahmen 51 Männer und zehn Frauen am Wettbewerb teil.
Die Gewinner erhielten Sachpreise im Wert von Tausenden von Euro und qualifizierten sich für die Europameisterschaft im Baumklettern in Kroatien. Die beiden Erstplatzierten haben die Möglichkeit, an der Weltmeisterschaft in den USA teilzunehmen. Der begleitende Wettbewerb zur visuellen Baumkontrolle endete mit mehreren Gewinnern sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen.