Die St. Louis, ein Passagierschiff mit 937 jüdischen Flüchtlingen an Bord, die 1939 vor den Nazis flohen, musste nach Kuba umkehren, da die Einreise verweigert wurde. Unter den Passagieren befanden sich auch drei Juden mit Bezug zum Emsland. Sie mussten nach Antwerpen zurückkehren, wo sie auf die Niederlande, Großbritannien oder Frankreich verteilt wurden. Die Irrfahrt der St. Louis wurde zu einem Symbol für die Flucht vor dem Holocaust und der Ablehnung von Flüchtlingen durch verschiedene Länder.
Einer der jüdischen Passagiere mit Emsland-Bezug war nach dem Krieg als Arzt in Lathen tätig und engagierte sich in der Gemeinde. Ein weiterer überlebte den Holocaust und emigrierte in die USA. Der dritte war nach dem Krieg als Unternehmer im Emsland tätig und unterstützte sozialpolitische Maßnahmen.
Die Geschichte der St. Louis und ihrer Passagiere mit Emsland-Bezug steht symbolisch für das Leid und die Hoffnung vieler jüdischer Flüchtlinge während des Holocaust. Sie verdeutlicht auch die Bedeutung der Erinnerung an historische Ereignisse und die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen von Flucht und Vertreibung in der Gegenwart.