Bauern in der Europäischen Union (EU) können nun die Ergebnisse ihres Protests ernten, da endgültige Maßnahmen zur Entlastung beschlossen wurden. Diese Entscheidungen könnten Auswirkungen nicht nur auf die Landwirte, sondern auch auf die Umwelt haben. Die EU-Staaten haben sich nach massiven Bauernprotesten auf Lockerungen geeinigt, die unter anderem eine Erleichterung von Umweltauflagen und Befreiungen von Kontrollen für kleinere Betriebe vorsehen. Die EU-Kommission, unter der Leitung von Ursula von der Leyen, hatte diese Änderungen vorgeschlagen, die vom EU-Parlament vor kurzem genehmigt wurden.
Obwohl Politiker verschiedener Parteien sich einig sind, dass Landwirte entlastet werden müssen, gibt es Kritik an den konkreten EU-Erleichterungen. Einige befürchten, dass sich diese negativ auf die Umwelt auswirken könnten. Trotz der neuen Regeln dürften Verbraucher vorerst kaum Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise bemerken, da diese hauptsächlich von weltweiten Erntemengen abhängen.
Die Veränderungen beinhalten Lockerungen von Umweltstandards, die Landwirte einhalten müssen, um von den EU-Agrarsubventionen zu profitieren. Diese Änderungen könnten zu einer Verringerung von Umweltauflagen führen und Ausnahmen bei unvorhergesehenen klimatischen Bedingungen ermöglichen. Kritiker wie Agrarprofessor Sebastian Lakner empfinden diese Maßnahmen als Rückschritt und warnen vor negativen Auswirkungen auf die Umwelt.
Trotz der Zustimmung auf EU-Ebene hat sich Deutschland bei der Abstimmung enthalten, da Bedenken bezüglich des Umweltschutzes bestehen. Die Bundesregierung betont, dass die Vorschläge der EU-Kommission eine Absenkung der Schutzstandards bedeuten würden. Bauernvertreter begrüßen die beschlossenen Maßnahmen als eine dringend benötigte Erleichterung. Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert eine weitere Entlastung von neuen EU-Kommissionen.
Lakner erwartet nur geringfügige Erleichterungen für Betriebe und weist darauf hin, dass die Hauptursachen für Bürokratie in der Landwirtschaft, wie Melde- und Dokumentationspflichten, nicht berücksichtigt wurden. Er warnt davor, dass Umweltprobleme durch diese Maßnahmen nicht gelöst werden und strengere Regeln in Zukunft zurückkehren könnten.