Das Konzept, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind aufzuziehen, findet auch heute noch Anklang, insbesondere bei jungen, urbanen Eltern. Diese Eltern haben sich oft weit von den traditionellen Dorfstrukturen entfernt, die eine engere Gemeinschaft und Sozialkontrolle bieten. Doch was passiert, wenn die Sorge um ein Kind hauptsächlich auf den Eltern lastet, insbesondere auf der Mutter?
Die Kleinkindpädagogin Susanne Mierau setzt sich dafür ein, neue Wege der Fürsorge zu finden. Sie betont, dass das „Dorf“ auch eine online Gemeinschaft sein kann. Mit ihrer Tätigkeit als Beraterin und Autorin verknüpft sie verschiedene Lebensbereiche: Sie unterstützt eine bedürfnisorientierte Elternschaft, die auf starken Beziehungen basiert, und fördert den Austausch über digitale Medien wie Blogs und soziale Netzwerke.
Die Bedeutung von Elternschaft und Fürsorge, sowie warum es keine perfekte Mutter gibt, sind Themen, über die Susanne Mierau im Gespräch berichtet. Der Ansatz, eine unterstützende Gemeinschaft für Eltern zu schaffen, um die Last der Fürsorge zu teilen, ist ein wichtiges Anliegen für eine moderne Erziehungskultur. Susanne Mierau macht deutlich, dass es verschiedene Formen der Unterstützung gibt, die nicht nur auf traditionellen Strukturen basieren müssen.
Das Engagement von Susanne Mierau für eine neue Form des Miteinanders und der Fürsorge spiegelt sich auch in ihren Veröffentlichungen wider. Durch Bücher wie „Das Schlafbuch für die ganze Familie“ und „Füreinander sorgen – Warum unsere Gesellschaft ein neues Miteinander braucht“ trägt sie dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von Gemeinschaft und Unterstützung in der Erziehung zu stärken. Ihre Arbeit zeigt, dass die Fürsorge für Kinder und Familien eine gemeinschaftliche Anstrengung sein sollte, die über individuelle Verantwortung hinausgeht.